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Seine zu nehmen, aber kein Berggeist erschien. Da ging er mißmuthig zu den Seinen zurück. Ihn drückte das Geld, deßen er so gern los sein wollte. Er setzte sich mit den Seinen auf den Rasen und wartete, aber es kam Niemand.

Da probirte der Bauer das alte Wagstück noch einmal und rief: Rübezahl! Rübezahl! obwohl ihm die Frau den Mund wollte zuhalten. – Auf einmal kam der jüngste Knabe zitternd zur Mutter und sagte, dort hinter dem Baum sei ein schwarzer Mann. Da krochen die Kinder ängstlich zusammen; der Vater aber ging hin und sahe nichts.

Eben wollte der Bauer noch einmal zum Felsen, dort noch stärker anpochen und rufen, und wenn dann Niemand käme, das Geld am Felsen hinlegen; da möcht es der Bergherr sich holen. Aber indem er seinen Vorsatz der Frau kund that, brauste es in den Wipfeln der Bäume, der Wind trieb dürre Grashalme und Laubblätter vor sich her und jagte kräuselnde Staubwolken in dem Wege auf, worüber die Kinder sich freueten.

Unter dem Laube wurde nun auch ein zusammengerolltes Papierblatt über den Weg getrieben, nach welchem die Kinder vergeblich haschten. Endlich warf der eine Knabe seinen Hut darauf, nahm es auf, und weil es so weißes Papier war, bracht ers dem Vater. Da war es der Schuldschein, unter welchem geschrieben stand: „Zu Dank bezahlt!“

Da ward der Bauer sehr froh. „O! rief er, mein Wohlthäter kennt nun meine Ehrlichkeit und mein dankbares Herz!“

Jetzt wollte er nach Hause umkehren, aber die Frau ruhete nicht eher, bis der Mann zu den reichen, filzigen und hochmüthigen Vettern fahren ließ, welche sie durch ihren Wohlstand recht zu kränken gedachte; aber die kränkte sie gar nicht, denn sie waren nicht