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Bart ab, bekleidet ihn mit himmelblauen Gewand, schmückt ihn mit einer Sonne von Edelsteinen und mit Perlenschnüren, legt ihm Schärpe und Stirnbinde um, zieht ihm Halbstiefel an und läßt ihn unter dem Thronhimmel eines prächtigen Spiegelsaales auf einem Sofa ausschlafen.

Er wacht unter den Tönen der Musik auf und erblickt sich überall in den Spiegeln des Saales der von zweihundert Wachskerzen erleuchtet war, und hält die Bilder für Engel, die er mit seiner Nasenspitze berührt, um sie zu küßen. Er weiß in der Betäubung nicht einmal Etwas zu denken, geschweige zu sagen.

Endlich kommt er ein wenig zu sich selbst. „O! sagt er, was ist denn aus mir geworden?“ – Komm her, Xailun, und sieh es mit an, daß du es meiner Frau wieder sagen kannst! – Ihr, die Ihr so schön seid, sagt er zu den Spiegelbildern, sagt, wo ist der arme Xailun? Ich werde weinen, wenn ich ihn nicht mehr sehen soll!“

Eine Stimme von oben herab sagt ihm, er selbst sei Xailun und auf seine Fragen erfährt er, die schönen Bilder in den Spiegeln, deren Nasenspitzen so kalt wären, seien alle er selbst.

Da wollte er den lieben Gott bitten, ihm die Bilder zu schenken, damit er sie zu seiner Frau tragen könnte, und als man ihn fragte, ob er nicht lieber beim lieben Gott bleiben wolle, sagte er: „ja! alle Tage fünf Stunden, die übrigen bei Oithba, die ja seine Frau sei und mit der er Kinder habe. Nun würde sie ihn gewiß nicht prügeln, da sie ihn nun gar nicht erkennen könne.“

Es ging ein ganzer Tag unter den herrlichsten Festen hin, und der Khalif, der von Allem Zeuge war, war unbeschreiblich belustigt. Xailun aber meinte, er sei im Paradiese; aber als es wieder in die Nacht ging, kam er in die Hölle, denn die Herren Sklaven machten