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mit dem Prügel hinaus. Da die Leute sahen, daß er sich vor Prügeln fürchtet, so laßen sie es daran nicht fehlen, legen Hand an und bringen ihn in das Gefängniß, wo ihn der Stockmeister mit Zittern und Beben empfängt.

Es zeigte sich bald, daß er ein Mensch war, und weil einige von seinen Nachbarn mit unter dem Volkshaufen waren, die seine Gutmüthigkeit bezeugen, so bringt man ihn zur Oithba, die ihn herzlich bemitleidet, ihn pflegt und seine Wunden verbindet.

Tags drauf legt sie ihr Kind in einem Korbe auf ihre Eselin, und in einen andern Korb den Kummt und die Ziegenfelle und zieht mit einigen Nachbarn zum Gärtner, dem sie erzählt, was für Unheil er angerichtet hat, und ihm das Dienstlohn abfordert. Um nur keine Händel zu bekommen gibt ihr der Gärtner zwei Zechinen (Ducaten), welches viel mehr war, als der Lohn betrug.


In einigen Tagen hatte sich Xailun erholt und Oithba fängt die alte Predigt an, er müße endlich ein anderer Mensch werden, und für den Haushalt verdienen. Aber was war zu machen? da er schon überall gewesen war.

Oithba[WS 1] hat einen glücklichen Gedanken. Da er schon Pasteten verkauft hatte, so macht sie ihn zum Handelsmann. Er muß eine Erdart graben, welche man Kindern in die Wiegen streut, weil sie alle Feuchtigkeit einschluckt. Mit dieser Erde wird die Eselin beladen. Xailun setzt sich hinten drauf und ruft durch die Straßen Bagdads: „Erde für Kinder! Erde für Kinder!“

Eine Weile geht die Sache gut, aber dann nickt der Ausrufer ein, und die Eselin führt ihn nach Belieben dahin und dorthin, bis zu den Thoren hinaus, wo sie am Euphrat säuft und dann nach ihrem

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Othba