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Schüßel mit den Ueberbleibseln von mancherlei Speisen spät nach Hause. Da es so viel, und kein Brodt ist, denkt Oithba, er habe gestohlen und fängt in ein wenig umgekehrter Ordnung an, ihn erst ganz ordentlich auszuprügeln, und sodann auch ordentlich auszufragen. In ihrem Verdachte geht sie mit Xailun zum Speisewirthe, und dieser voll Achtung gegen so große Ehrlichkeit gibt ihnen noch mancherlei Geschenke mit.

Jetzt gab es weder Schelte noch Prügel. Xailun ging gern zu seinem Herrn, und brachte immerdar genug mit, um seine Familie zu erhalten. Auch wollte er durchaus ein anderer Mensch werden, und eben so vollwangig aussehen wie die Andern im Speiseladen, deshalb er sich auch öfters in dem Metallspiegel besahe, der im Laden hing.

„Was machst du da vor dem Spiegel?“ fragte sein Herr. „Ja! sagte er, da will nun meine Frau haben, ich soll ein anderer Mensch werden, und da besah ich mich im Spiegel, aber es will nicht und will nicht!“

„Hm! sagte der Speisewirth, der ein Spaßvogel war, wenn du dich ändern willst, so könnt ich dir dazu verhelfen. Der Küchenjunge ist gestorben, und du kannst in seinen Dienst treten!“

Ja, meinte Xailun, wenn er die Kleidung mit bekäme, so wollte ers wohl, denn er habe den lieben Gott ja schon so lang gebeten, ihn zum andern Menschen zu machen.

Er wurde Küchenjunge und bekam die rußige Kleidung deßelben zur Lust aller Leute im Hause. Er aber war vergnügt wie ein Eichhörnchen, wenns Nüße knackt, und dachte, nun sei er mit der Kleidung zugleich ein anderer Mensch geworden.

Er muß aufwaschen in schmieriger Kleidung und durch eine Ungeschicklichkeit kommt der Ruß von den Geschirren an seine Hände