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mit Waßer. Deß wunderten sie sich sehr, die Nelke aber trugen sie ihrer Wunderschönheit wegen zu dem König. Dem gefiel sie ganz unaussprechlich, und er beschloß sie dem Jäger für großes Geld abzukaufen. Aber als die Nelke im Zimmer des Königs war, trauerte sie und ließ die Blätter hängen.

Der Jäger kam aus dem Walde, der König bot ihm großes Geld für die Nelke, der Jäger aber sprach: „Nein, edler Herr, die Nelke taugt nicht in Euren Händen – seht, wie sie die schönen Blätter hängen läßt. O nein! liebe Nelke, sagte er, indem er sie nahm, dich laße ich ja nun und nimmermehr!“

Da fing die Nelke an, sich wieder frisch aufzurichten und einen wunderlichen Geruch umher zu verbreiten.

„Was sind das für wunderliche Dinge, mein Sohn?“ fragte der König.

Ja! sprach der Jäger, Euer Sohn bin ich wirklich, und damit entdeckte er dem Vater Alles. Der Pudel mußte gestehen, denn der Prinz verwandelte ihn wieder in den Gärtner, und als er gestanden hatte, wieder in einen Pudel. Die Aeltern waren überfroh; die treue Marie mußte den Prinzen gleich heirathen, und der Pudel mußte Pudel bleiben und unter dem Tische der Stallknechte sein Brodt und seinen Knochen suchen. – Alles, Alles im Schloße, in der Stadt und im Lande war froh, aber der Pudel war es nicht.