Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/159

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Als Lulu in den Saal zurück kam, spielten die Geister noch Fangball mit dem Zwerge. Lulu besänftigte sie durch ein Paar Töne und sie warfen ihn in den Winkel eines Sofas, wo er athemlos keuchte.

Jetzt traten der Zauberer von der einen Seite, und die Prinzeßin im Wunderglanze ihrer Schönheit und ihrer Kleidung von der andern Seite in den Saal. Die Schützen standen in Ordnung, und Lulu war in seinem Winkel. Der Zwerg hatte sich vom Sofa erhoben und machte dem Alten ein grimmiges Gesicht, die Schützen aber hieb er mit seiner Gerte auf die Hände.

Der Spielmann, der die Jungfrau in ihrer Schönheit aber auch in ihren Thränen sahe, sann und sann, wie er dem bösen Zauberer seine Beute entwinden wollte. Er hatte viel Rath, aber keiner ließ sich ausführen, und so sann er immer wieder auf neuen Rath, der aber auch nichts taugte. Er wollte fast verzweifeln. Das würde er wohl unterlaßen haben, hätte er bedacht, daß da und dort sie zu Dutzenden beisammen sitzen um Rath zu ersinnen, und finden nichts als Unrath.

Der Zauberer trat zu seiner weinenden Braut. „Was weinst du, hold Liebchen, sprach er. Hab nur Geduld, du sollst dich noch recht freuen.“ Er führte sie zur Tafel, und ihre Jungfrauen saßen zu beiden Seiten. Die Geister trugen auf, der Zwerg war der Mundschenk.

„Nun, Alter spiele! so was, wie meine Braut gern hört, so – so recht sanft und beweglich; das höre ich auch gern.“

Sidi hatte eben den Alten innig angeblickt, und er spielte, spielte so wundersam froh und entzückt, heiter und seelig, und so seltsam unaussprechlich, und doch wieder für Sidi so verständlich,