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Diensten, und habe ein Herz Alles für dich zu unternehmen, was ich vermag.

Die Hand, welche solchen Anerbietungen nicht widerstehen konnte, fing an ihre Finger zu bewegen und sich dadurch verständlich zu machen; denn die Fingersprache war in jener alten Zeit sehr bekannt und verständlich.

„Siehe! sprachen die Zeichen der Finger, siehe in diesem Bilde die Angebetete, von welcher mich die Wuth der Eifersucht getrennt hat. Dir ist es aufgehoben, viel für uns zu thun. Aber gehe jetzt sogleich auf die Gallerie und bemerke die Stelle, die von den einfallenden Strahlen der Sonne am meisten vergoldet wird. Suche dort, und du findest mein Kleinod.“

Die Hand hörte auf zu sprechen, wie sehr auch der Prinz wünschte, daß sie fortplaudern möchte. Sie antwortete ihm auf alle seine Fragen nicht mehr.

Da er wohl erachten konnte, es möchte auf eine solche Hand doch viel ankommen, so stellte er sie in ihrer Schale wieder an ihren Ort, verbarg den Korkzieher in die Mauer, an die Stelle, wo er ihn gefunden hatte, und eilte in die Gallerie hinab, um das Weitere zu erfahren.

Als er eintrat, zitterten klirrend die Fensterscheiben. Er sah, daß die Sonnenstrahlen auf das Bild eines jungen Mannes fielen, deßen Schönheit und Hoheit ihn anzogen. Er schob das Gemälde fort, und stellte es an einen andern Platz, fand aber hinter demselben nur ein Getäfel von Ebenholz mit goldenen Leisten, wie es überall an den Wänden der Gallerie sich fand. Er sah aber, um sich Raths zu erholen, nach den Gemälden der Fensterscheiben, die ihm ja bis hieher Alles angedeutet hatten, und fand, daß er das Getäfel aufschieben müße. Er versuchte