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In wenigen Tagen war Dickstabs Armee, aus dreihundert Mann bestehend, in Stand gesetzt; und da Alles fertig ist, laßen sich diese in Körben aus der Festung herunter. Sie waren allesammt in Stahl geharnischt und stellen sich in drei Reihen auf, Dickstab als Anführer voran.

Schauescharf berichtet Alles und sagt aus, daß Dickstab mit einem Dinge behelmt sei, das wie ein Küchentopf aussähe, und sein Schild sei fünf Finger dick. Felsschneider freut sich den Feind in der Ebene zu haben, und beide Heere stehen einander bald nahe genug entgegen. Dickstabs Leute im ersten Gliede haben blanke Schwerdter; im andern Gliede sind sie mit Scheeren, im dritten mit Spritzen bewaffnet.

Als sie einander nahe genug sind, hält Felsschneider erst nach Art der uralten Helden eine Anrede an den König Dickstab, worin er ihn des Küchentopfs wegen, mit vieler Höflichkeit einen Prinzen der Küchenjungen nennt, und ihn auffordert den ersten Streich zu führen.“ Dickstab nennt seinen Gegner einen Fleischerjungen und Straßenräuber, lehnt großmüthig die Ehre des ersten Streichs ab, und fordert ihn auf selbst denselben zu wagen. Dazu läßt sich Felsschneider nicht zweimal auffordern, holt aus und führt einen gewaltigen Hieb auf den Kopf; aber der Hieb prallt so entsetzlich von dem Topfhelm ab, daß des Generals Faust heftig erschüttert wird. Er führt den zweiten Hieb gegen das Schild, und die Klinge des Sonnenschwerdtes zerspringt. Felsschneider sieht, daß er auf einen hohlen Kürbis und auf ein Schild von Käse gehauen hat. Nun soll Blasefeuer helfen, aber alle Spritzen sind auf seinen Mund gerichtet; sein Feuer erlöscht und er gibt blos einen erstickenden Dampf von sich. Zieltreffers Pfeile knicken an den Stahlharnischen ab; Greifwolke hat ein ganzes Heer von Wolken mit Hagel zusammen