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Eine protestantische Missionspredigt
innerhalb der Gemeinde.[1]
D. D. Septuagesimae.
1. Cor. 5, 6–8.




Eine durch Handel und Reichtum berühmte Stadt Griechenlands war Corinth. Lebensgenuß und Luxus giengen in Schwang; alles was Kunst und Wißenschaft dieser Welt heißt, stand in hohen Ehren und mußte seinen Beitrag zur Erhöhung des Lebensgenußes thun; wenn irgendwo, fand sich dort die stolze Hingebung in das Wesen dieser Welt, welche mit vornehmer Verachtung auf Menschen herunter sieht, deren Trachten über die zeitlichen Dinge hinaus geht und die


  1. Man klagt so sehr über die Missionen der Jesuiten. Warum macht man sie nicht protestantisch nach? – Ein weniges im Sinne gerechter Nachahmung haben etliche befreundete Pfarrer zu thun versucht. Sie haben beschloßen, zuweilen für einander zu predigen – alle über einerlei Hauptthema, gegenwärtig über die Zucht. So wird, was jeder Pfarrer predigt, seiner Gemeinde durch verschiedene Gaben eingeprägt. – Sie predigen aber nicht allein für einander; sondern sie wählen für diese Predigten Abendmahlssonntage, damit sie miteinander am Altare stehen, das Sacrament nehmen und geben können. Haben sie beßere Kirchenvorsteher, so gehen auch diese mit ihrem Pfarrer am Altar der Gemeinde, wo er predigt, zum Sacrament, auf daß der Sinn für Gemeinschaft gestärket werde.
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Wilhelm Löhe: Missionspredigt von der Abendmahlszucht. Sebald’sche Officin, Nürnberg 1853, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Loehe_Missionspredigt_von_der_Abendmahlszucht_03.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)