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15.
     Ich svhte gv̊ter vru͛nde rat§     (H. 1, 102a)

der aller beste hat mir noch geraten niht zewol
ia enweiz ich war vmbe er daz lat
min herze meine ich daz vor allen vru͛nden raten sol.
ez riet den sinnen dc si mich
verleiten vnd selbe sich
an ein vil tvgenrichez wip
dv͛ ist mir lieber danne ich ir
dar vmbe trvret mir der lip.

16.
Mir wont vil vngemaches bi

min aller beste vreide lit och an der gv̊ten gar.
swie vngnedic si mir si.
so enwil iedoch daz herze min niender anders danne dar
ez hat mich gar dvr si verlan
vnd wil ir wesen vndertan
wie han ich svz an ime erzogen
ez tv̊t (Bl. 37b) der tohter vil gelich
die liebv͛ mv̊ter hat betrogen.

17.
     Ich bin mit rehter stete einem gv̊ten riter vndertan.§     (H. 2, 171a)

wie sanfte dc minem herzen tv̊t. swenne ich in vmbe vangen han.
der sich mit manegen tv̊genden gv̊t.
gemachet alder welte liep der mac wol hohe tragen den mv̊t.

18.
Sine mv̊gen alle mir benemen den ich mir lange han erwelt

zerehter stete in minem mv̊te der mich vil meneges liebes went
vnd legen si vor leide tot
ich wil ime iemer wesin holt si sint betwungen ane not.[1]

19.
     * Solde ich den ivngen raten§     (H. 3, 328a)

die vmbetwungen libes vnd gv̊tes
sint vnd hohen[2] solden varn.
den seit ich wol daz werdekeit mit grozem gesparn
nie vf daz rat gesaz. wie die biderben taten

  1. Die Strophen 15. 16. stehen in der Pariser Hs. unter Dietmar von Eist, und die Strophen 17. 18. unter dem Burggrafen von Regensburg.
  2. Lies hohe.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_307.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)