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3.
Ir wil[1] eren richez leben(H. 1, 89b)

die ich minne vnd miden mv̊z
hat mir sorgen vil gegeben
der mir niemer wirdet bv̊z.
han ich von ir reinen sitten
vroide ein teil dar in gesniten
sost iedoch des einen mê
wan ich vngetroͤstet bin
ez tv̊t ir vru͛nde we
vnd verderbet si mir den sin.

4.
Ist dc ich verderben sol

von ir vngenaden gar.
so tv̊t mir doch von herzen wol.
dc min trvwe ie diente der[2]
vnd noch gerne dienen wil.
wan ich lebe an endes zit.[3]
endet si min vngemach
niewan nach den truwen min.
so wirt min trvren swach
dc mv̊z min gedinge sin.

5.
Si sol wizzen dc dv͛ not

mir nahet[4] danne zeherzen gat
vnd ist mines heiles tôt.
obe si stet also bestat
dc ich si lange vermiden mv̊z
verderbet mich danne ir werder grv̊z
so glovbe dc min leit
von ir leider meret sich
des bv͛t ich minen eit
vil reinv͛ nv bedenke mich.




  1. So, lies wol oder vil?
  2. Lies dar.
  3. Lies zil.
  4. Lies naher.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_262.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)