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swie gerne ich wolte ich mac von ir niht komen.
dv͛ groze liebe hat so vaste zv̊ genomen
dc si mich niht enlazet vri. ich mv̊z ir eigen iemer sin
nv enrv̊che est doch der wille min.

4.
     Swez vroide an gv̊ten wiben stat§     (H. 1, 329b; Hpt. S. 4.)

der sol in sprechen wol.
vnd iemer wesen vndertan
dc ist min sitte vnd ist min rat.
alse ez mit trvwen sol.
dc kan mich niht vervan
an einer stat
dar ich gnaden bat
swaz si mir tv̊t ich han mir[1] ir gegeben
vnd wil ir einer[2] leben.

5.
Moht ich der schonen minen mv̊t(H. 1, 330a; Hpt. S. 5.)

nah minen willen sagen.
so liez ich minen sanc.
nv ist min selde niht so gv̊t
da von mv̊z ich ir clagen
mit sange dc mich twanc.
swie verre ich si
swie verre ir ich so sende ich ir den botten bi. (so)
den si wol horet vnd eine[3] siht
der enmeldet min da niht.

6.
Ez ist ein clage vnd niht ein sanc

dc[4] ich der gv̊ten mitte
ernv͛we minv͛ leit
die sweren tage sint al zelanc
die ich si gnaden bitte.
vnd si mir doch verseit.
swer selchen strit
der kvmber ane vreide git
verlazen kvnde des ich nieni kan.
der were ein selic man.

  1. Lies mich.
  2. So, lies iemer.
  3. Lies niene.
  4. Lies da.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_253.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)