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dc si sich scheiden vnd er dannen gê.
naht git senfte we tv̊t tac
owe herzeliep ine mac
dich nv verbergen niht
vns nimet der vreiden vil dc grawe lieht
stand vf ritter.[WS 1]

30.
Din kvslich mvnt din lip clar vnd sv̊ze.

din drvken an die brvst
din vmbe vahen tat mich hie betagen.
dc ich noch bi dir betagen mvͤze
ane aller vroiden verlvst
so dc geschiht so endvrfen wir niht clagen.
din minne ist gar ein zange mir
si clemme mich ich mv̊z vf dich zv̊ dir
gvlt ez mir alden lip
min let[1] der tac daz clage ich clagende wip.

31.
Stant vf ritter[2] hoͤrestv vrunt den wahter vf der zinnen

wez sin sanc vertach.[3]
wie[4] mv̊zen versich[5] scheiden lieber man
also schiet din lip zeivngest hinnen
do der tac vf brach
vnd vns dv͛ naht so vluhteclich entran.
ich were gerner langer hie
wan vnser scheiden daz gab ie
mir strengez herze ser.
vnd clagete allv͛ wip doch clagete ich mere.
stant vf riter.[6]

32.
     Ich wache vmbe eines ritters lip.§     (H. 1, 34a)

vnd vmbe din ere schone wip.
wech in frowe

  1. So = mich enlæt.
  2. Stant vf ritter gehört als Schluss zur vorhergehnden Strophe.
  3. So, lies veriach.
  4. Lies wir.
  5. Lies unsich.
  6. Die Strophen 29–31 stehen in der Pariser Hs. unter Otto von Bottenlauben.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Die Strophen 25–29 sind von Ulrich von Liechtenstein.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_208.png&oldid=- (Version vom 26.5.2019)