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10.
     Alder welte vroide meret§     (H. 1, 302b)

ane mich aleine dest ein not.
ich bin trvren so geleret
mich entrost walt noch blv̊men rot
noch der vogele singen
owe sol mir iemer wol gelingen.

11.
West ein wip min vngemv̊te

waz ich herze leides von ir han.
ich genvzze vil lihte ir gv̊te
dc min kvmber wurde wider tan.
swer ir sage dv͛ mere
der gewinne niemer herze swere.[1]

12.
* Wol mich hv͛te vnd iemer mere[2]

si hat schone vnd ere
we mir da von ist mir dicke we.
wol mich doch ir beider
si sint mir vil lieber danne leider.

13.
* Wol ime swer nv gv̊t gedinge

zeinem wibe vnd och zem svmer hat.
dc an beiden ime gelinge
er ist selic swes mv̊t also stat
nv sint si mir beide
misseraten. wip vnd ovgen weide.

14.
     * Ez lebet in minem dvncke niht§     (H. 3, 331a)

so rehte wolgemv̊tes alse ir lip.
von der minem herzen so geschiht.
daz ich si minnen mv̊z vur ellv͛ wip.
owe waz lebender vroide an mir erstat
so si min ovge sol gesen
vnd waz min lip dar nach der sorgen hat

  1. Die Strophen 10. 11. stehen in der Pariser Hs. unter Wahsmut von Künzich.
  2. Darnach fehlt eine Zeile.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_203.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)