sit ez den gv̊ten missezimpt
erwirbet si der eine
so erbarmet mich der zweier not.
is[1] aber den zwein gemeine.
dc ist des dritten tot.
von selchen dingen wirt ein schame[2] wip vil dicke rot.
deme libe vnd aber dem herzen niht.
ir vreide mv̊z in wol gezemen
ich (Bl. 21b) minne dc in liep geschiht.
vil wol mv̊z ich si vinden ane sweren mv̊t
da vreunde scheiden also reht vnsanfte tv̊t
da tv̊t och vru͛ndes komen vil inneclichen wol.
dc ist ein trost der mich noch vreuden trœsten sol.
so lv͛zzel si doch vreuden phliget.
so iemerlichen si nv stat
dem ist mit sorgen an gesiget
nv seht wie er ab allen gv̊ten dir gen[3] ge
die tage schinent niht so schone alse
so sv̊ze niht (so)
nieman[4] lihter varwe alse ê die blv̊men siht.
gotte vnd der welte beiden sagen
ê danne ich nv von lande var.
die han ich lange her getragen
ich enbin den lv͛ten holt noch allen niht gehaz.
mir geviel nie[5] vnder zwein der eine mv̊tes baz.
sol dc ein svnde sin. die rv̊che er mir vergeben
der der welte schv̊f alse vngelichez leben.
wc ich denne gv̊tes noch der welte gesvnge.
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_195.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)