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(95.) Wilt du heidenische haubt.

Die heidenische haubt gemaht einen schœnen fladen von fleische. von vierteil hüenern wol gestrauwet. würfeleht epfele drin gesniten. und würtzez genuc wol. und mengez mit eyern. und schiuzez in eynen ofen. und daz es werde gebacken. und leg ez uf ein schiben zwene starcke spizze drin als einen vinger drin gestecket. ein bastel kopf druf gesetzet mit hüenren wol gefüllet. kalbes haubt drin gesoten geleit gantz uf einen rost wol beslagen mit eiern. daz es schœne werde von saffrane. gesetzet uf einen fladen. und eyers totern herte drin gestozzen. in sin munt blumen gesniten von wizzen eiern wol gestrauwet in die haubt cleine gebacken. kuthen an spizze gestozzen. umme den fladen wol besetzet.


(96.) Ein gut geriht.

Ainen ohsen spec gemaht von eime kalbe gebraten und wol gesoten. geslagen daz gebrete[1] an einander. und die swarten uz gekeret und gewunden in ein tuch. wol abe gewürtz. und laz ez wol erkalden. und dünne schineht[2] gesoten vingers breit gemaht in einer fliezzende sultze. und versaltz niht. und gibz hin.


Hie get uz die lere von der kocherie.

  1. gebræte = das Fleisch.
  2. Scheiben.
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Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_066.png&oldid=- (Version vom 12.11.2018)