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130.

1. Ein Sträußchen am Hute, den Stab in der Hand, – Zieht rastlos der Wandrer von Lande zu Land. – Er sieht so manch’ Städtchen, er sieht manchen Ort; – Aber fort muß er wieder, muß weiter fort.

2. Wohl sieht er ein Häuschen am Wege dastehn, – Umkränzet von Blumen und Trauben so schön; – Hier möcht’s ihm gefallen, hier setzt er sich hin; – Aber fort muß er wieder, muß weiter ziehn.

3. Da grüßt ihn ein Mädchen so lieblich und fein; – Die Züge wie edel, die Blicke wie rein! – „Ach, wärst du mein eigen, bei dir blieb ich gern!“ – Aber fort muß er wieder, hinaus in die Fern’.

4. Bald hat er vollendet die irdische Bahn, – Dann tritt er die himmlische Wanderschaft an; – Da steht er am Grabe und schauet zurück. – Was hat er genossen vom irdischen Glück?

C. Rotter.     
131.

1. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall: – Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? – :,: Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein; :,: – Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!

2. Durch Hunderttausend zuckt es schnell, und aller Augen blitzen hell: – Der deutsche Jüngling fromm und stark, beschirmt die heil’ge Landesmark. – Lieb’ Vaterland etc.

3. Er blickt hinauf in Himmelsau’n, wo Heldengeister niederschau’n – Und schwört mit stolzer Kampfeslust: „Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust.“ – Lieb Vaterland etc.

4. So lang’ ein Tropfen Blut noch glüht, noch eine Faust den den Degen zieht, – Und noch ein Arm die Büchse spannt, betritt kein Feind hier deinen Strand. – Lieb’ Vaterland etc.

5. Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, die Fahnen flattern hoch im Wind: – Am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein, wir alle wollen Hüter sein! – Lieb’ Vaterland etc.

M. Schneckenburger.     
132.

1. Es geht bei gedämpfter Trommelklang; – Wie weit noch die Stätte, der Weg wie lang! – O wär’ er zur Ruh’ und alles vorbei! – :,: Ich glaub’, es bricht mir das Herz entzwei! :,:

2. Ich hab’ in der Welt nur ihn geliebt, – Nur ihn, dem jetzt man den Tod doch giebt. – Bei klingendem Spiele wird paradirt, – Dazu bin auch ich, auch ich commandirt.

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Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/80&oldid=- (Version vom 12.12.2020)