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mit besiegender Macht, – Heut’ gilt es, zu schwärmen, zu trinken; – Wohlauf denn und stoßet die Gläser an, – Es lebe, wer singen und zechen kann!

2. Dieweil wir heut’ fröhlich beisammen sind, – So wollen wir reich es genießen, – Das feindliche Schicksal zerstreut uns geschwind, – Die rollenden Tage verfließen. – Wohlauf denn etc.

3. Noch lacht uns des Lebens beglückender Mai – Und wiegt uns in seliges Träumen; – Wie bald ist die goldene Jugend vorbei, – Wir wollen sie nimmer versäumen. – Wohlauf denn und stoßet die Gläser an, – Wer weiß, ob er morgen noch zechen kann!

K. E. O. Fritsch.     
121.

1. Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte, – Drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte, – Drum gab er ihm den kühnen Muth, den Zorn der freien Rede, – :,: Daß er bestände bis auf’s Blut, bis in den Tod die Fehde! :,:

2. So wollen wir, was Gott gewollt, mit rechten Treuen halten, – Und nimmer im Tyrannensold die Menschenschädel spalten; – Doch wer für Tand und Schande ficht, den hauen wir in Scherben, – Der soll im deutschen Lande nicht mit deutschen Männern erben.

3. O Deutschland, heil’ges Vaterland! O deutsche Lieb’ und Treue! – Du hohes Land! Du schönes Land! Wir schwören dir aufs Neue: – Dem Buben und dem Knecht die Acht! Der speise Kräh’n und Raben! – So zieh’n wir aus zur Hermannsschlacht und wollen Rache haben.

4. Laßt brausen, was nur brausen kann, in hellen lichten Flammen! – Ihr Deutschen alle, Mann für Mann, zum heil’gen Krieg zusammen! – Und hebt die Herzen himmelan und himmelan die Hände, – Und rufet alle, Mann für Mann: „Die Knechtschaft hat ein Ende!“

5. Laßt klingen, was nur klingen kann, die Trommeln und die Flöten! – Wir wollen alle, Mann für Mann, mit Blut das Eisen röthen, – Mit Henker- und mit Knechteblut – o süßer Tag der Rache! – Das klinget allen Deutschen gut, das ist die große Sache!

6. Laßt wehen, was nur wehen kann, Standarten weh’n und Fahnen! – Wir wollen heut’ uns Mann für Mann zum Heldentode mahnen. – Auf! fliege, hohes Siegspanier, voran den kühnen Reihen! – Wir sterben oder siegen hier den süßen Tod der Freien.

E. M. Arndt.     
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/75&oldid=- (Version vom 12.12.2020)