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3. Kam just ein Wand’rer auf mühsamem Pfad, rief der Geselle: da, nimm dir mein Rad, – Kehre damit in die Heimath zurück, sage, da draußen fand Einer sein Glück!

Linz.     
Gutta Tobisch.     
Nr. 67. Versus memoriales vom Niederrhein.
Mel.: Studio auf einer Reis’.

1. Der Bicyclist auf seiner Fahrt hört manches Dictum eig’ner Art; – Damit ’s die Nachwelt nicht verliert, ward hier ein jedes registrirt.

2. Ob schwankend er im Sattel sei, ob gut er fährt, ganz einerlei; – Philister giebt’s viel in der Welt, was rufen sie: „He fällt, he fällt!“

3. Spießklätscher, das weiß jedes Kind, ganz übermäßig witzig sind: „Zog, Jong, ech hätt ’ne große Bitt’, breng mich en Päckske Tabak mit.“

4. Ein Städtlein hab’ ich jüngst passirt, in das kein Rad je arrivirt, – Das gab ein Staunen, ach und o – und Alle riefen: „Kieck ens do!“

5. Sieh’, Vater, fix, do küt en Rad, dat löppt alleen, dat is en Staat; – Wat sett da dropp? is dat ’ne Mann? „De Düwel kommt am Spulrad an!“

6. Zog, Mann, wo hatt’ ihr eure Schell’? So klingelt doch, fahrt ihr so schnell, – Ihr logt nach öm, zum Schwenzelenz, so pfeif doch laut und „Schell mal ens!“

7. Da kommt ene! sähd ’ne andre Mann, all wieder mit dat „Drehrad“ an, – Jong, ihr verliert die Oogenbrell, Herr „Scheerenschlieper“, halt doch stell!

8. Doch weh! speit der Fabriken Thor die hundertköpf’ge Meng’ hervor. – Dann setze schnell dich in Galopp, was brüllen sie? „Lot mech ens dropp.“

9. Was man auch ruft, das rath’ ich an: Dank freundlich stets, mein lieber Mann. – Hör’, was ein alter Fahrer spricht: „Mensch, ärg’re auf dem Rad dich nicht!“

Rheydter Rad-Klub.     
Gräfe.     
Nr. 68. Einst.
Mel.: Aus Waffenschmied.

1. Einst waren die Räder aus Eisen und Holz, der Auftritt er fehlte wohl gar, – Doch trotzdem war man auf sein Wäglein gar stolz, so fuhr man dahin manches Jahr. – Die Arbeiter schimpften aus voller Kehl’, kein Bauersmann wich uns da von der Stell’ – ;,: Die Pferd’ haben alle gescheut, :,: :,: das war eine köstliche Zeit. :,;

2. Wollt’ einer da lernen das Fahren am Rad, so ging er hinaus vor das Thor, – Dort wurde geradelt ob früh oder

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Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/47&oldid=- (Version vom 15.9.2022)