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Nr. 22. Der kreuzfidele Bicyclist.
Mel.: Ich bin der lust’ge Kupferschmied.
Nach dem Refrain La–la–la etc. ist die Refrain-Melodie noch zweimal zu spielen. Das 1. mal wird dieselbe durch Schlagen mit Messern etc. an Gläser, Teller etc. taktmäßig begleitet. Das 2. mal wird dazu gepfiffen. Beide Male nicht singen.

1. Wenn ich auf meinem Zweirad sitz', hebt hoch sich meine Brust, – O edeler, o freier Sport du meine Lieb und Lust! – Drum will, so lang ich Jüngling bin, dem Zweirad ich mich weih’n, – Der kreuzfidele Bicyclist, so lang es möglich, sein. – :,: La-la-la-la-la-la-la-la-la-la. :,:

2. Und kommt die Zeit, da ich voll Lust ein Weibchen drück’ an’s Herz, – Und bin ich gar nun erst Papa, vorbei ist’s mit dem Scherz. – Dann setz’, dieweil ich Eh’mann bin, ich mich aufs Bicyclett, – Und hat mein Weibchen Lust dazu, macht sich ein Tandem nett.

3. Fahr drauf vergnügt ich manches Jahr, wird weiß schon Haar und Bart, – Dann kaufe ich mir ein Dreirad, mach auf ihm noch meine Fahrt. – Dann will, wenngleich schon Greis ich bin, dem Dreirad ich mich weih’n, – Der kreuzfidele Tricyclist, so lang es möglich, sein.

4. Und wenn dereinst die Stunde schlägt, der Tod tritt in mein Haus: – Auf einem schwarzen Vierrad, da fährt man mich dann hinaus. – Setzt, Freunde, dann mir auf mein Grab nur einen schlichten Stein. – „All Heil hier und in Ewigkeit”, das soll der Spruch drauf sein.

Hannov. Zweirad-Klub.     
Ferd. Sichel.     
Nr. 23. Die jungen Deutschen.
Mel.: Die alten Deutschen.

1. Wenn wir der Väter Thun betrachten, so dürfen sicher stolz wir sein; – Doch wie dereinst es jene machten, so fällt es heut uns nicht mehr ein. – Wir liegen, wenn der Morgen graut, nicht länger auf der Bärenhaut. – Denn die jungen Deutschen, sie haben’s erreicht, sie tummeln in fliegender Eil – Ihr blankes, blitzendes Stahlrad so leicht, und schmettern ihr markig All Heil – All heil, All Heil, und schmettern ihr markig All Heil, – All Heil, All Heil, und schmettern ihr markig All Heil.

2. Auf blankem Rad dahinzugleiten bleibt immer meine größte Lust, – Wenn Feld und Wald sich vor mir breiten, hebt sich erleichtert meine Brust. – Und fahr ich so in vollstem Saus, dann ruf’ ich voll Begeist’rung aus: – :,: Ja, die jungen Deutschen etc. :,:

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/21&oldid=- (Version vom 14.4.2021)