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3. Als Nimrod zog ich durch die Wälder auf Hühner, Hasen, Raubzeug, Reh, – Ich ritt in Fuchsjagd über Felder und schoß die Gemsen über'm Schnee; – Ich war berühmt im Taubenschießen und traf mit der Pistol ein Aß, – Als Fischer hab' ich mich erwiesen, Oft wurd' ich bis zum Halse naß, – Dressirte Pferde oder Hunde, Ich spielte Skat, Tarok und Whist, – Wie ich spielt keiner in der Stunde Piano, Wagner oder Liszt. – :,: Doch ob's lackirt ist oder Nickel, ob Hillmann- oder Rudge-Patent, der schönste Sport ist das Bicycle, All Heil für jeden, der ihn kennt! :,:

Bicycle-Klub München.     
Baron Fr. v. Ostini.     
Nr. 18. Erinnerungen eines alten Radlers.
Mel.: O alte Burschenherrlichkeit.

1. O alte Radlerherrlichkeit wohin bist du entschwunden? – Wie wird das alte Herz mir weit, gedenk ich jener Stunden, – Mit Wehmuth schau mein Rad ich an; längst frißt daran des Rostes Zahn. – O könnt' ich wieder reiten mein Stahlroß in die Weiten!

2. Im schmucken Kleid, auf blankem Roß, frei aller Müh'n und Sorgen, – So stob einst unser Radlertroß in's Grüne früh am Morgen. – Und gab's wo einen guten Wein, so stellten wir die Rößlein ein. – Denn auch ein Stahlroßreiter zieht manchmal ungern weiter.

3. Dies alles kommt mir in den Sinn, seh' ich die wackern Jungen, Die manchen köstlichen Gewinn im Wettstreit sich errungen. – Die auf so mancher Dauerfahrt bewährt die kräft'ge deutsche Art, – Die auf des Stahlrads Schwingen so Raum als Zeit bezwingen.

4. Wie bald kommt, ach! des Alters Last auf unsre Schultern nieder, – Der müde Korpus sucht nach Rast, es werden steif die Glieder. – Und möcht man einmal Sportsmann sein, legt's Zipperlein sein Veto ein – Und sagt: „Hätt'st sollen fahren in deinen jungen Jahren!

5. Drum Jugend, scheu' die Stubenhaft und sei dem Sport ergeben, – Denn volle frische Juqendkraft giebt's einmal nur im Leben. – Und wenn das Treten nicht mehr geht, dann kommt die Reue viel zu spät: – Drum übe dich bei Zeiten im flotten Stahlroßreiten.

Radf.,-Verein Kaiserslautern.     
L. Gelbert.     
19. Bicycle-Lied.
Mel.: Studio auf einer Reis'.

1. Reisen will jetzt jedes Kind, juchheidi, juchheida, – Schnell soll's gehen wie der Wind, juchheidi, heida. – Drum verehrtes Publikum kauf dir ein Bicyculum. – Juchheidi, juchheida, juchheidi-heidalala, juchheidi, juchheida, juchheidiheida.

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/18&oldid=- (Version vom 9.3.2019)