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181.

1. Wohlauf, die Luft geht frisch und rein, wer lange sitzt, muß rosten; – Den allersonnigsten Sonnenschein läßt uns der Himmel kosten. – Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid der fahrenden Scholaren, – Ich will zu guter Sommerzeit ins Land der Franken fahren! :,: Valleri, Vallera, :,: ins Land der Franken fahren.

2. Der Wald ist grün, die Jagd geht gut, schwer ist das Korn gerathen; – Sie können auf des Maines Fluth die Schiffe kaum verladen. – Bald hebt sich auch das Herbsten an, die Kelter harrt des Weines; – Der Winzer Schutzherr Kilian beschert uns etwas Feines. – Valleri etc.

3. Wallfahrer ziehen durch das Thal mit fliegenden Standarten, – Hell grüßt ihr doppelter Choral den weiten Gottesgarten. – Wie gerne wär’ ich mitgewallt, ihr Pfarr’ wollt’ mich nicht haben! – So muß ich seitwärts durch den Wald als räudig’ Schäflein traben.

4. Zum heil’gen Veit von Staffelstein komm’ ich emporgestiegen, – Und seh’ die Lande um den Main zu meinen Füßen liegen: – Von Bamberg bis zum Grabfeldgau umrahmen Berg’ und Hügel – Die breite stromdurchglänzte Au – ich wollt’, mir wüchsen Flügel.

5. Einsiedelmann ist nicht zu Haus, dieweil es Zeit zu mähen; – Ich seh’ ihn an der Halde drauß’ mit einer Schnitt’rin stehen. – Verfahr’ner Schüler Stoßgebet heißt: Herr, gieb uns zu trinken! – Doch wer bei schöner Schnitt’rin steht, dem mag man lange winken.

6. Einsiedel, das war mißgethan, daß du dich hubst von hinnen! – Es liegt, ich seh’s dem Keller an, ein guter Jahrgang drinnen. – Hoiho! die Pforten brech’ ich ein und trinke, was ich finde. – Du heil’ger Veit von Staffelstein, verzeih’ mir Durst und Sünde!

Scheffel.     
182.

1. Wohlauf, noch getrunken den funkelnden Wein! – Ade nun, ihr Lieben, geschieden muß sein! – :,: Ade nun, ihr Berge, du väterlich’ Haus! – Es treibt in die Ferne mich mächtig hinaus! :,: – :,: Juvivallera! Juvivallera, juvivallera, juvivallerallerallera! :,:

2. Die Sonne, sie bleibet am Himmel nicht steh’n, – Es treibt sie, durch Länder und Meere zu geh’n; – Die Woge nicht haftet am einsamen Strand; – Die Stürme, sie brausen mit Macht durch das Land. – Juvivallera etc.

3. Mit eilenden Wolken der Vogel dort zieht – Und singt in der Ferne ein heimathlich Lied. – So treibt es den

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Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/103&oldid=- (Version vom 14.2.2021)