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3. Ich sag’ halt allweil modice! Ich steh’ noch allweil grad’, juchhe, – Doch liegt man auf dem podice, ist’s um den Wein nur schad’, juchhe, – Das ist ein Weinchen wie ein Rack, hübsch grad’, hübsch grad’, und nicht zick zack!

4. Wenn rein wie Gold das Rebenblut in unsern Gläsern blinkt, – Sich jeder Zecher wohlgemuth sein kleines Räuschchen trinkt, – Dann scheint die Welt mit ihrer Pracht für munt’re Trinker nur gemacht.

5. Ein jeder Trinker lebe hoch, der bei dem vollen Glas – Schon oft der Arbeit hartes Joch, des Lebens Müh’ vergaß. – Wer dich verschmäht, du edler Wein, der ist nicht werth, ein Mensch zu sein.

6. Drum trink’ ich, weil ich trinken kann und mir der Wein noch schmeckt, – So lange, bis der Sensenmann in’s kühle Grab mich streckt. – Dann endet sich mein Lebenslauf, dann hört mit mir der Durst auch auf.

J. Perinet.     
180.
Mel.: Ich bin ein Preuße.

1. Wir heißen Deutsche. Kennt ihr unsre Zeichen? Das neue Banner schwarz und weiß und roth. – Wie seine stolzen Farben nie verbleichen, so bleiben wir ihm treu bis in den Tod; – Die Fahnen vor dem Heere, die Flaggen auf dem Meere, – „Vom Fels zum Meer“ weh’n unsre Farben rein, wir heißen Deutsche, wollen Deutsche sein.

2. Wir heißen Deutsche, wißt ihr, wer uns führet? Dem Preußenkönig folgen wir zum Krieg; – In Sturmeswettern ist er uns erküret, und Gott vom Himmel krönet ihn mit Sieg. – Er hat die Schlacht geschlagen, er muß die Krone tragen, – „Vom Fels zum Meer“ erglänzet hell ihr Schein! Wir heißen Deutsche, wollen Deutsche sein.

3. Wir heißen Deutsche, was hat uns gebunden? Nicht Unterjochung oder Staatsvertrag; – Im heil’gen Kriege haben wir gefunden der deutschen Einheit heißersehnten Tag. – Den Feind mit deutschen Hieben zum Land hinaus getrieben. – „Vom Fels zum Meer“, am ganzen deutschen Rhein, wir heißen Deutsche, wollen Deutsche sein.

4. Wir heißen Deutsche, sind ein Volk in Waffen, und unser neues Reich ist hergestellt. – Ein Reich des Friedens wollen wir erschaffen, und trennen soll uns keine Macht der Welt. – Wir sind in Süd und Norden ein Brudervolk geworden, – „Vom Fels zum Meer“, ihr Brüder, schließt den Reih’n, wir heißen Deutsche, wollen Deutsche sein.

J. Wahl.     
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/102&oldid=- (Version vom 14.2.2021)