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Dagegen durften wir eine Anzahl neuer Kollegen unter uns begrüssen: Prof. Dr. Friedrich Andreas, über dessen Ernennung bereits vor einem Jahre berichtet werden konnte, trat sein Amt als ausserordentlicher Professor in der philosophischen Fakultät im Herbst 1903, der Geh. Kirchenrath Prof. Dr. Ferdinand Kattenbusch das seine als Nachfolger von Hermann Schultz mit Beginn des Sommersemesters an. Dr. Walther Stein wurde zur Vertretung von Prof. Kehr als ausserordentlicher Professor aus Breslau berufen, Dr. Paul Stolper nach seiner Habilitation zum ausserordentlichen Professor für gerichtliche Medizin ernannt.

Ausserdem haben sich in der medizinischen Fakultät habilitirt Dr. Georg Fleck, Dr. Heinrich Jacobsthal, Dr. Alfred Schittenhelm, Dr. Heinrich Vogt und Dr. Julius Voigt; in der philos. Fakultät Dr. Wilhelm Biltz für Chemie und Dr. Max Friederichsen für Geographie.

Die Immatrikulation dieses Semesters ergibt die Zahl von 1592 Studierenden und 116 Hörern, zusammen 1708 gegen 1502 des vorigen Semesters, gegen die bisher höchste Frequenz von 1547 im Jahre 1823.


Hochansehnliche Versammlung.

Die deutschen Universitäten haben sich, indem sie ihren Beruf als Unterrichtsanstalten in hohem Sinne fassten, zu Zentralstätten der wissenschaftlichen Arbeit entwickelt. Unser Staat hat mit einer wahrhaft grandiosen Auffassung dessen, was ihm zum Heile gereicht, diese Entwicklung acceptirt; er geht in der Unterhaltung seiner hohen Schulen weit über das sichtbare Bedürfnis hinaus; wir fühlen uns in seinem Schutze wohl geborgen und sind der Bedingungen unseres Lebens und Gedeihens in alle Wege sicher. Das Wollen und Können unseres Staates sehen wir in unserm Könige verkörpert. So oft wir zu öffentlicher Feier zusammenkommen, gilt ihm unser huldigender Dank; und wie wir in die Arbeit des Tages zurücktreten, bringen wir ihm unsern Heil- und Segenswunsch mit dem Rufe: Seine Majestät unser Kaiser und König, Wilhelm II., er lebe hoch! hoch! hoch!




Göttingen. Druck der Dieterich’schen Univ.-Buchdruckerei (W. Fr. Kaestner).

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Friedrich Leo: Die Originalität der römischen Litteratur. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1904, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Leo_Originalit%C3%A4t_18.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)