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die römische Ohnfehlbarkeit bestürmen und schleiffen könne.

29. Die unwissende Leute, welche zu allen römischen Aberglauben mehr als zu viel geneigt waren, sind von eigennüzigen geizigen Mönchen, und römischen Seelen- oder vielmehr Geldjägern gefangen worden.

30. Mich dünkt, ich habe die Materie von der Ohnfehlbarkeit der Kirche dergestalt abgehandelt, daß ich mir kaum kann einbilden, daß jemand solle hernach gefunden werden, diese Onfehlbarkeit zu behaupten.

31. Die Christliche Religion war anfänglich ohne Irrthum, an vielen Orten, aber nicht vornehmlich in der Lateinischen Kirche mit vielfachen Irrthum und aberglaubischen falschen Lehren überwachsen, welche die Reformation abgeschnitten, und an vielen Orten glücklich ausgerottet, also zwar, daß obschon unsre Reformation erst mit dem Luther angefangen, unser Glaub dennoch so alt, als das Christenthum ist.

32. Wann die Römer uns beständig vorhalten, daß unsre Reformation nicht alt seye, so gestehen wir gar gern dieses, und bedauren, daß sie so langsam und nicht eher geschehen: doch ist es besser, als wenn sie gar nicht geschehen wäre.