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daß es ihm dadurch gelingen könnte, Mitleiden zu erregen.

Mit unter scheinen mir auch die unverstümmelten gerichtlichen Acten über P. Marians Leben und Schicksale nicht wenig dazu beyzutragen, daß man gehörig einsieht, wie viel weiter wir, im Ganzen genommen, seit 50 Jahren im Vortrag über streitige Glaubens-Artikel gekommen sind; wie viel bündiger wir im Beweisen wurden; was wir durch Verlassung der scholastischen Demonstrirsucht gewonnen haben; wie oft aber auch, statt verstärkter Beweise, nur modischere Worte und blosse reizendere Einkleidung gegeben werden.

Überdieß erweiset gewiß auch das Ganze, was freylich die Gelehrten längst wissen, aber aus einer gegen ältere Vorträge über jetzt schon größtentheils abgelegte Glaubens-Artikel gefaßten Abneigung nicht mehr gerne lesen mögen, welcher elenden Behelfe man sich zum Erweis und zur Bestreitung der Untrüglichkeit des Römischen Oberbischoffs, der Anrufung der Heiligen, der alleinseligmachenden Kirche u. s. w. gemeinhin bedient habe, und zum Theil noch bedient: denn mit wahrer Überzeugung muß ichs gestehen: die Römisch-Katholische Kirche bleibt sich im Ganzen genommen immer gleich; so weit