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auch Verzeichnisse der Äbte des Hochstifts in ein Werk zusammen getragen. Zur Sommerszeit ging er, um kein ihm selbst lästiges Aufsehen zu erregen, mit des Tages Anbruch in der Stadt herum, bis er alle Aufschriften an Gebäuden und Häusern nachgezeichnet hatte. Er sammelte im ganzen Lande die in die Altäre eingehauenen Merkmahle ihres Alters, und berichtigte dadurch die Folge und Zeitrechnung der Bambergischen Weihbischöffe. Er hatte alle Inschriften der Glocken im ganzen Bistume abgeschrieben, bis auf zwey, die gleichwohl in der Stadt Bamberg befindlich waren. Zu dem Schulglöcklein im Gymnasium verwehrte ihm der damahlige Stadtbaumeister den Zutritt, ein sonst biederer und rechtschaffener Mann, welcher aber im siebenjährigen Kriege einmahl seiner Gesellschaft die Neuigkeit aus der Zeitung mittheilte, die totaliter wären geschlagen. Den Klosterjungfrauen zu St. Clara war die Weigerung, ihrer strengen Verschlossenheit wegen, weniger zu verdenken; gleichwol wollten sie ihm den Zutritt verstatten, wenn er sichs gefallen ließe, bey der jährlichen Getraidlieferung in Gesellschaft der Bauern einen Sack voll Früchte auf den Boden zu tragen, von wannen er zu dem Thurm und den Glocken gelangen