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und freuen darf, bekannt zu machen, und der Nachwelt zu überliefern, so rechne ich mirs zur Pflicht an, einen Mann, der zu Bamberg zwar gestorben ist, aber in seiner Hinterlassenschaft fortleben wird, auch ausser seiner Vaterstadt in wohl verdiente Achtung zu setzen.

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 Sebastian Schram war zu Bamberg den 2ten August 1728 geboren. Sein Vater, welcher ein Mahler und Director chori bey der obern Pfarrkirche war, ließ ihn studiren, und nebenher die Musik erlernen. Dieser starb, als er eben im philosophischen Curs und seinem 20sten Lebensjahre begriffen war. Ob er gleich gesonnen war, in den geistlichen Stand zu treten, so überwog doch diesen Entschluß die Liebe für seine verwittwete Mutter. Er nahm also den Dienst seines Vaters als Director chori an. Sein Amt ließ ihm Muße übrig, die er bald auf die nützlichste Art verwenden lernte. Kunstgefühl schien er schon von seinem Vater angeerbt zu haben; aber es bedurfte einer Gelegenheit, aufgeweckt und in Thätigkeit gesetzt zu werden. Diese fand er, seinem eignen Geständnisse nach, zu Kloster Banz, wo er in den Herbstferien seinen ältern Herrn Bruder, den durch seine Schriften