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und ihnen vorzustellen, daß durch dieses Laster, vor allen, wenn es wider besseres Wissen geübt werde, ein Verbrechen begangen werde, das von dem Richter aller unserer Handlungen, auch der verborgensten, strenge geahndet werde.

Man begnüge sich aber nicht damit, ihnen dies einmal gesagt zu haben, sondern man erneure oft diese Vorstellungen bei ihnen und verbinde damit eine genaue Befolgung dessen, was vorher über diesen Punkt gesagt worden ist. Der Unterricht über die Selbstschwächung kann nun freilich auch ertheilt werden, ohne daß die Lehre von der Erzeugung vorhergegangen ist. Man sieht aber leicht, daß alsdann der Vortheil, den die Jugend aus eigener richtiger Erkenntniß haben kann, verloren geht. Man kann ihr sagen, daß die Selbstschwächung Sünde sey, sie kann aber nicht einsehen, wie dadurch den Endzwecken Gottes entgegen gehandelt werde. Man kann ihr sagen, daß dies Misbrauch ihres Körpers sey, sie weiß aber nicht, was denn der rechte Gebrauch sey. Indessen ist es doch rathsam, sie mit diesem Laster und allen Veranlassungen und schrecklichen Folgen bekannt zu machen,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_281.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)