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der Zeit, da sie ihre Vollkommenheit erhalten haben, in dem oberen Theil (Staubbeutel) aufplatzen und eine Menge kleiner Kügelchen (Blumenstaub) auf die weiblichen Theile streuen; daß diese Kügelchen ein subtile Feuchtigkeit (befruchtenden Saamen) in sich schließen, der sich, sobald die Küchelchen sich öfnen, durch die Spitze des Staubweges (Narbe) senkt und in dem Fruchtknoten diejenigen Saamenkörner erzeugt, die nachher, wenn sie in die Erde gestreut werden, wo sie ihre Nahrung und Erziehung genießen, aufgehen und ähnliche Blumen tragen. Man macht hiebei die Bemerkung, daß in dem männlichen Saamen die Kraft liege, eine solche Blume hervorzubringen und daß die weiblichen Theile dazu bestimmt wären, den männlichen Saamen aufzunehmen und die daraus entstandene Frucht zur Vollkommenheit zu bringen. Ueberdem läßt sich ihnen hiebei sehr viel sagen, was zu allgemeinen Begriffen über das Fortpflanzungsgeschäft in der Natur verhilft und zugleich ihre Seele auf eine angenehme Art mit der Größe und Weisheit der Werke Gottes unterhält.


man Tulpen, Lilien, Fritillarien und andere große bekannte Blumen dazu gebrauchen.
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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_269.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)