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Um ihnen von Fortpflanzung, Zeugung, Geschlechtstheilen, Saamen etc. überhaupt Begriffe auf eine unschuldige Art beizubringen, wähle man zuerst das Pflanzenreich. Es thut nichts, daß nicht alles hier genau auf den Menschen paßt, denn man kann nachher die nöthigen Bestimmungen leicht hinzufügen. Kinder lernen doch gleich die Sache von der Seite, da sie auf Bewundrung Gottes leitet, anschaulich erkennen. Man zeige ihnen, wie eine Blume im Stande sey, andere Blumen ihrer Art hervorzubringen, durch den Weg, den man die Befruchtung nennt. Diese Befruchtung beruhe auf gewiße verschiedene Theile, die Geschlechtstheile heißen, und deren es männliche und weibliche gebe. Männliche und weibliche Geschlechtstheile wären zur Hervorbringung einer Blume beide nothwendig. Hier lehrt man sie, daß die Staubfäden die männlichen und die Staubwege die weiblichen Theile sind; *) das jene zu


*) Die Blumen der XXII Klasse mit ganz getrennten Geschlechtern wären hiezu geschickter, als Zwitterblumen. Weil sie aber nicht überall zu haben sind, auch die Structur der Blumen zu sein ist, so kann
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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_268.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)