Seite:Laster der Unzucht (Oest) 267.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Nachgeben, zuvorkommende Befriedigung ihrer Wünsche würkt Verachtung, denn nur zu leicht sieht ein Kind das Fehlerhafte dabei ein.

Man errege oft bei ihnen Vorstellungen von ihren künftigen Lebensjahren; vom Werth der Gesundheit; vom Glück, daß man alsdann genießt, wenn man seine Jugendjahre wohl angewendet; wie nützlich und nöthig es sey, die Sinnlichkeit zu beherrschen. Man zeige ihnen Beispiele von Menschen, deren Glück und Unglück eine sichtbare Folge der Anwendung ihrer Jugendjahre war. Man mache sie immer auf die Folgen ihrer Handlungen aufmerksam, damit sie es einsehen, daß der Mensch der Schöpfer seiner Freuden und Leiden in den meisten Fällen selbst sey. Jeden Sieg, den sie über ihre Leidenschaften erhalten, suche man ihnen angenehm zu machen, Man erhöhe ihre Freude darüber durch seine Theilnehmung.

Hat man bei diesem Vorbereitungsgeschäft das möglichste gethan, so scheinen folgende nähere Schritte zu dem erwähnten Unterricht schicklich zu seyn:

1. Man mache sie mit dem zwiefachen Geschlecht in der Natur bekannt.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_267.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)