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sie gehörig darauf vorzubereiten. Als Vorbereitung kann überhaupt eine jede gute Erziehung angesehen werden. Je weiter man in der sittlichen und wissenschaftlichen Bildung der Jugend gekommen ist, desto leichtere und sichrere Fortschritte wird man auch in dem benannten Unterricht mit ihr machen. Ist sie frühe zum Denken und zur Aufmerksamkeit gewöhnt, zeigt sie Vertrauen und Folgsamkeit gegen ihre Lehrer und Erzieher, besitzt sie ein feines Gefühl von Anstand und guten Sitten: so kann man sich auch jenem Unterricht den besten Erfolg versprechen. Gegentheils ist es auch sehr wahrscheinlich, daß man bei unwissenden, flatterhaften und vernachläßigten Kindern seines Zwecks verfehlen werde. Es wäre hier zu weitläufig, die Grundsätze einer guten Erziehung alle anzugeben. Ich will also nur das berühren, was in besonders genauer Verbindung mit dem erwähnten Unterrichte steht.

Die Bewegungsgründe, die Kinder haben können, alle dem, was ihnen darüber gesagt wird, Folge zu leisten, rühren vornemlich her aus der wahren Verehrung des höchsten Wesens, aus der Liebe und Hochachtung gegen ihre Eltern und Lehrer, und aus den Vorstellungen von ihrer künftigen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_261.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)