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so gefährlich seyn, als was man bereits gesagt hätte; es würde vielmehr eine Menge Bewegungsgründe mit sich führen, von denen man sonst keinen Gebrauch machen könnte. Und dieses würde mich immer zu dem Schritte leiten, der Jugend umständlich zu erklären, worin Unkeuschheit bestehe und wie sie Sünde sey. Daß dies nicht umständlich geschehen könne, ohne die Lehre von der Erzeugung vorzutragen, bedarf fast keines Beweises. Sagen ließe sich freilich manches darüber, aber das wäre immer noch keine Erklärung, wenn nicht vom Geschlechtstriebe, worauf der ganze Unterschied ankommt, geredet würde. Und da ist es ja natürlich, daß gesagt werden muß, was er sey, wie er sich äußere und zu welchem Zweck er diene; und dies wäre ja denn die Lehre von der Erzeugung, in der aber freilich wiederum alles eingeschränkt und erweitert werden kann, nachdem es die Umstände erfordern.

Daß man sie Kindern, die schon mit der Selbstschwächung angesteckt sind, vortragen könne und müße, ist aus Vernunft und Erfahrungsgründen bewiesen; aber nun auch solchen Kindern, die noch unschuldig sind, dies mögte manchem

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_229.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)