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den tugendhaften Heldenmuth des Knaben! – nagelte sich, indem er einen derben Schlag mit einem Buche darauf versetzte, fest.“

„Er riß hierauf den Nagel aus, und wurde ohnmächtig. Nachdem er sich wieder erholt hatte, zog er durch die noch blutigen Löcher einen mit Kampferspiritus eingeweichten Faden, wie man es beim Einbohren der Ohrenlöcher zu machen pflegt. Durch Hülfe eines heilenden Balsams, den er sich von einem Wundarzte geben ließ, heilten die beiden Wunden nach und nach wieder zu, und es blieben an denjenigen Stellen, wo der Faden durchging, ein Paar Löcher. Durch diese steckte er hierauf einen messingenen Drath, den er in der Mitte, wo er über der Eichel hinging ein wenig gebogen hatte, damit er ihn nicht drückte. Dann krümmte er auch, durch Hülfe einer kleinen Zange, die Enden des Draths, so daß sie das Stückchen Vorhaut über jeglichem Loche umfaßten und den Drath daran befestigten. Der auf diese Weise entstehende Ring hatte diese Figur:

Jedes umgebogene Ende b umklammerte das Stückchen Vorhaut über dem eingebohrten Loche.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_220.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)