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II. „Hemme die Phantasie augenblicklich, sobald sie, auch ungereitzt, sich deiner bemeistern will. Dazu gehören folgende Unterregeln:

a) Denke auch den an sich unschuldigen Gedanken nicht aus, sobald du nur von fern witterst, daß sein Urenkel ein wollüstiger seyn werde, der schon einmal zu deinem Falle das Seinige mit beitrug.

b) Noch viel weniger erlaube dir einen Gedanken, der an sich selbst schon Sandbank, oder Klippe, oder Strudel für dich ist. Zu diesen verderblichen und auf alle Weise zu vermeidenden Spielen der Phantasie gehört überhaupt jede Erinnerung an körperliche Schönheiten und Reize eines Mädchens, besonders aber an irgend ein je empfundenes wollüstiges Behagen in dem schlimmern Sinne des Worts.“


„Um aber Gedanken, die gefährlich für mich zu werden droheten, sogleich in ihrer Geburt zu ersticken, wandte ich folgende Mittel an:

a) ich veränderte alsobald den Ort, und suchte, wenn ich einsam war, Gesellschaft; oder

b) ich wählte eine ernste Beschäftigung, die alle meine Denkkräfte schnell in Thätigkeit

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_216.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)