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nothwendig befriedigt werden müßte, ist auch nicht richtig. So viele Menschen beherrschen ihn, und wenn sie es nicht thun, so liegt es, einige seltene Ausnahmen abgerechnet, die in einer monströsen Organisation des Körpers ihren Grund haben können, an Erziehung und Gelegenheiten. Die Erziehung verbessern und die Gelegenheiten zum Guten vermehren und zum Bösen vermindern, wäre dann der einzige vernünftige Weg, auch diesem Uebel abzuhelfen.

Durchgängig ist es ein Grundsatz in der Politik, daß durch die Volksmehrung das Wohl eines Staats befördert werde. Oeffentliche Hurenhäuser sind der Volksmehrung geradezu hinderlich. Mancher verschwendet da seine Kräfte, ohne Einen Bürger in die Welt zu setzen, denn Schwangerschaften finden hier natürlich nicht einmal statt, werden auch, weil sie dem Interesse der liederlichen Weibspersonen entgegen sind, absichtlich verhindert. Mancher macht sich da für seine ganze Lebenszeit unfähig zum Ehestande, zieht sich Krankheiten und Gebrechlichkeiten zu, die den Quacksalbern und Marktschreiern einen beständigen Kanal eröffnen, ihre Zeitungsarkana anzubringen und ungestraft Menschen zu morden. Und wenn er auch mit einem kleinen

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_201.jpg&oldid=- (Version vom 6.1.2021)