Seite:Laster der Unzucht (Oest) 171.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


sich, daß sie nur in einer einsamen Unterredung statt finden könne.

Nunmehr entsteht die wichtige Frage:

Wie man sich gegen Kinder, die mit dem Laster der Selbstschwächung angesteckt sind, zu verhalten habe, und wie man sie davon befreien könne:

Man kann nach meinem Gefühl und den wenigen Fällen, die ich kenne, nicht sagen oder beweisen, daß einerlei Mittel auf einerlei Art bei allen angewendet werden müßen. Die Kurart dieses moralischen Uebels wird eben so verschieden seyn, als die Behandlung körperlich Kranker.

Das erste indessen, was gleich als nothwendig in die Augen fällt, ist, daß man bei solchen unglücklichen Kindern ein lebhaftes Gefühl von der Schändlichkeit und Gefahr dieses Lasters zu erregen suche. Dies geschieht theils durch Vorstellung der vielen schrecklichen Folgen desselben, theils durch angeführte Beispiele, *)


*) Vornemlich durch diese, die aber mit Vorsicht gewählt seyn müssen. Man brauche hierzu wie mit dieser
Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_171.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)