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Man muß bei Mädchen, besonders wenn sie mit übergeschlagenen Beinen sitzen, genau auf ihre Bewegungen und auf den Blick des Auges Acht geben.

„Besonders sey man auch in den Städten, wo sogenannte Chöre sind, auf die Knaben aufmerksam, welche Diskant singen. Fällt vor dem 17ten Jahre ihre Diskantstimme merklich, und sie beobachten sonst in der Diät die Regeln eines Sopranisten, so weiß man, woran man ist. So bemerke man auch die Klagen über Lunge und Brust, wenn die Uebel derselben nicht von andern bekannten Ursachen herrühren.“

„Außer diesen gibt es noch einige kleine Kennzeichen, die unsorgsamen Lehrern und Eltern geringscheinende Dinge sind: eine gewisse Weichheit und Schlafheit der Haut; eine bleiche gelbliche Farbe derselben; ein ganz eigener Blick der Augen. Auch Mienen werden zu Verräthern, wenn sie dieselben auf geheime Orte ihres Körpers richten. Mienen verrathen sie bei zweideutigen Worten im Gespräch des gemeinen Lebens und in Schulen. Auch bemerkt man an solchen Knaben und Jünglingen große Nachläßigkeit und Unordnung in ihren

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_165.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)