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zu Hause noch in der Fremde künftig jemals unterlassen, sondern es für so nöthig halten, als das tägliche Abwaschen des Gesichts und der Hände. Man kann größern Kindern, den Söhnen sowol als den Töchtern, zu dem Ende ein Geschirr mit frischem kalten Wasser und mit einem Schwamme unter das Bett neben dem Nachtgeschirr hinstellen, und ein solches zinnernes Gefäß ihnen auch in die Fremde mitgeben, um dieses nöthige Waschen beständig regelmäßig fortzusetzen, so oft sie sich niederlegen oder aufstehen. Hierdurch werden nicht nur die Geburtsglieder gestärkt, sondern auch die Jünglinge vor unzüchtigen Träumen und unwillkührlichen nächtlichen Befleckungen, die Mädchen hingegen vor juckender Kitzelung, welche so oft eine Veranlassung zur Selbstschändung wird, bewahrt werden. Um die Wirkung dieses Waschens zu verstärken, vermische man besonders bei jungen Leuten beiderlei Geschlechts, die schon das zwölfte Jahr zurückgelegt haben, das gemeine kalte Wasser mit nachstehendem kamphorirten Bleiwasser:

1 Loth Bleiextract, 2 Loth guten Kampherspiritus und eine Bouteille reines Regenwasser, wohl vermischt und durch einander geschüttelt.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_156.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)