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liegt der Sporn zur Thätigkeit. Bloßes Spiel um zu spielen; Kartenhäuser bauen, um sie einzureißen u. d. gl. befördert Gedankenlosigkeit und Müßiggang. Die Sorge, Kinder zu beschäftigen, kann nie frühe genug ihren Anfang nehmen, denn die nachherige Neigung oder Abneigung der Kinder hängt davon ab. Mögten dies alle Erzieher und Erzieherinnen recht zu Herzen nehmen! Beschäftigung ist das Universalmittel gegen moralische und physische Uebel. Glücklich sind die Kinder, die mit ihren Spielsachen nicht in einen entlegenen Winkel des Hauses verwiesen werden, sondern mitten im Kreise froher Geschäftigkeit und Arbeitsamkeit sich befinden und selbst mit Theil daran nehmen können!

Dies sind nur einige Winke, wie man die Jugend vor Einsamkeit und Langerweile schützen können. Aber selbst bei der umständlichsten Detaillirung alles dessen, was hierher gerechnet werden könnte, würde man Eltern und Erziehern, die ihr Geschäft obenhin treiben, diese Sache nicht wichtig machen. Es bleibt also genug für die, die ihre Bestimmung lieben gelernt haben. Daß es in gewisser Hinsicht Mühe, oder eigentlich nur Aufmerksamkeit erfordert, und daß man dabei gegen manche Vergnügungen in der Welt,

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_135.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)