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für einige Groschen von einem Paar Mitschüler jene höllischen Künste in einem Keller erlernt hatte.“

„Wie unvorsichtig aber mit Kindern, besonders von geilem Gesinde gescherzt werde, weiß derjenige, der unter manchen Menschen hat leben und manches sehen müßen. Nie hat man nöthiger, mit Luthern zu beten: Fromm Gesinde, als in dem Punkt der Kinderzucht.“

Ferner kann man auch zu den unbeabsichtigten Verführungen jedes unschamhafte Wort, jeden freien Scherz, jedes unsittsame Betragen rechnen, wodurch Erwachsene in die zunderartigen Herzen der Jugend den ersten Funken werfen, aus dem nachher ein Leib und Seele verzehrendes Feuer wird. Es ist aber bei den Veranlaßungen zur Unkeuschheit überhaupt davon etwas gesagt worden, daß wir hier nicht wiederholen wollen.

Auch sogar der erlaubte vertraulichere Umgang im Ehestande vor den Augen der Jugend kann ihr gefährlich werden. Man weiß, wie stark bei Kindern der Nachahmungstrieb ist: und wie viele Jugendbeobachter werden bemerkt haben, wie sie so gern unter sich Mann und Frau spielen. Es ist wol nicht zu zweifeln, daß

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_119.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)