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zu hängen, oder Kohlen auf dem Heerd zusammen zu scharren und sich mit ausgespreiteten Beinen davor hinzustellen. Es ist mir von glaubwürdigen Leuten erzählt, daß Knaben des Winters in der Schule dies als ein Mittel gebraucht hätten, sich Erectionen zu verschaffen, und es auch andern angepriesen hätten, als ein Mittel, wodurch die wollüstige Empfindung nachher bei der That selbst verstärkt würde.

Hieher gehört endlich überhaupt alles lange Sitzen, wodurch sich immer die Wärme in den Zeugungstheilen anhäuft.

Das dritte, wovon ich durch Erfahrungen überzeugt bin, ist:

Die Jugend wird sehr oft durch absichtliche Verführung anderer zum Laster der Selbstschwächung verleitet.

Damit ist nun nicht gesagt, daß die böse That, zu welcher der Verführer verleitet, von ihm selbst immer als bös erkannt wird; noch weniger, daß er sie andere in der Absicht lehrt, um etwas Böses zu lehren. Dieser letzte Fall kann wol kaum gedacht werden. Aber daß Knaben und Jünglinge, die wol wißen, daß sie ein schändliches Laster verüben, doch andere dazu verleiten, und daß sie dabei mancherlei eigennützige

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_110.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)