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Auch gehört hieher das Herabrutschen an dünnen Bäumen, Seilen oder Gelendern. Anfangs ist wol nichts nachtheiliges davon zu befürchten; aber der Knabe raffinirt. Er sucht seinem Zeitvertreib immer neues Interesse zu geben, und wird immer auf mehrere dabei vorkommende Dinge aufmerksam. Noch einmal: man kann nicht zu vorsichtig seyn.

Ferner gehören hieher die Berührungen, die zuweilen unter zweien oder mehreren Kindern vorfallen, wenn sie sich selbst überlaßen sind und sonst keinen Zeitvertreib haben. Sie haben dann oft eine besondere Neugierde, etwas zu sehen und zu befühlen, wozu sie sonst keine Gelegenheit haben. Wenn sie z. B. auf einer Stube allein sind, oder mit einander nach dem heimlichen Gemach gehen, oder in einem Bette zusammenschlafen.


daher nie ihren Töchtern und vernünftige Ehemänner nie ihren Weibern eine für sie so unnatürliche Leibesbewegung gestatten. 3) Unverdorbenen und durch Verweichligung nicht zu reitzbar gewordenen Knaben und Jünglingen kann das Reiten, besonders bei gehöriger Anweisung in Ansehung der rechten Stellung des Reiters und in unterhaltender Gesellschaft, als eine für sie theils unschädliche, theils sehr heilsame Leibesbewegung allerdings verstattet werden.“
Campe.
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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_108.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)