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ist man wenig aufmerksam gewesen. Die Arbeit ist in den meisten Schulen nicht so, daß die Jugend dabei Unterhaltung genug findet. Während daß der Lehrer mit einem sich beschäftigt, sind die andern müßig.

In vielen Schulen ist noch der Gebrauch des Nachsitzens. Eine Strafe, worin die verfallen, die mit ihren Lektionen in der Schulzeit nicht fertig geworden sind. Hier sitzt der Knabe einsam, ohne Beschäftigung, sich selbst überlassen. Es muß ein außerordentliches Glück seyn, wenn er kein Selbstschänder wird.

Hieher gehören alle Gesellschaften, wo Kinder keine Unterhaltung haben können, und wo sie wider ihren Willen und wider ihre Neigung seyn müssen.

Hieher gehört besonders bei Mädchen alles lange Sitzen bei einförmigen und den Körper nicht anstrengenden Handarbeiten. Ja es gehört hieher sogar diejenige Gelegenheit, die Erwachsene zu ihrer größten Erbauung nutzen, die aber für Kinder wenig unterhaltendes haben kann, so bald sie nicht eigentlich für sie eingerichtet ist. Ich würde indeß dieses nicht einmal anführen, wenn ich nur irgends vermuthen könnte, man mögte es mir so nehmen,

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_102.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)