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bei der Unzulänglichkeit unserer Erfahrungen in Hinsicht aller veranlaßenden speziellen Umstände. Wir können also nach der höchsten Wahrscheinlichkeit folgendes als allgemein festsetzen:

1. Daß überhaupt Einsamkeit und insbesondere müßige Einsamkeit, wo Geist und Körper keine angelegentliche Arbeit haben, der Jugend in oftbenannter Hinsicht gefährlich sey.

Eines Theils, weil jede zufällige Berührung der Geschlechtstheile bei dem Mangel anderer stärkerer Eindrücke sehr empfindbar ist; andern Theils, weil die Einbildungskraft hier vorzüglich würksam ist.

Hieher gehört das Liegen im Bette, ohne zu schlafen, es sey nun des Abends vor dem Einschlafen, oder des Morgens nach dem Aufwachen. Man hat von jeher wenig Rücksicht hierauf genommen und oft gar geglaubt, Kinder wären nirgends so gut verwahrt, als im Bette. A. B. E. und F. trieben die Selbstschändung vorzüglich im Bette.

Hieher gehört das Stundenlange Sitzen in der Schule bei langweiligen Büchern oder beim schwerfälligen ermüdenden Unterricht, wobei Geist und Körper träge und müßig sind. Auch hier

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_101.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)