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Schreiben in der Schule die linke Hand in den Beinkleidern zu halten, und dadurch wäre er auf diesen Abweg gerathen. Er hätte sich Anfangs auch nur in der Schule unter diesen Umständen geschwächt, aber nachher, da er sich eines bösen Fußes wegen verschiedene Tage im Bette aufhalten müssen, auch hier die That oft wiederholt. Er hätte sich auch, nachdem er die Schädlichkeit dieses Lasters erfahren hätte, den Tag über deßen enthalten und sich zerstreuen können, aber im Bette könne er sich nicht zwingen.

Ein Knabe, der als ein erwachsener Mann es selbst erzählt hat, hatte die Gewohnheit in seinen Freistunden sich mit einem Spiel zu beschäftigen, das ihn in der Folge auf die Selbstschwächung leitete. Er kletterte auf einen Baum, und rutschte an einem Strick, welches zu einem gewißen Gebrauch an einem Ast befestigt war, wieder herab. Die Beinkleider zerrieben sich nach und nach, und bei der gewöhnlichen Sorglosigkeit, die Knaben in solchen Dingen zeigen, war es möglich, daß ihn der Strick einige Mal unmittelbar berührte. Eine ungewohnte Empfindung bemächtigte sich seiner, und es war geschehn.

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_098.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)