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was daraus für Folgen entstehen; welche Eindrücke dies auf die Gemüther der Kinder machen wird. Mich dünkt, es ist sehr wahrscheinlich, daß erstlich Triebe in ihnen frühe geweckt werden, die sonst nicht würden entstanden seyn, und daß sie zweitens beim Gefühl dieser Triebe sich sehr leichtsinnig nehmen werden. Und dies ist alles, was von solchen unüberlegten Scherzen nur Nachtheiliges gedacht werden kann.

Zu den veranlassenden zufälligen Umständen rechne ich, und wer wird es dahin nicht rechnen, das Lesen gefährlicher Bücher.

Es ist freilich was sehr bekanntes und steht in allen Moralen; es ist aber doch in der That auch wahr. Gefährliche Bücher sind das nemliche, was gefährliche Gesellschaften sind. *) Ja,


zu werden und Fragen zu thun, die man nicht beantworten konnte. Man fand daher für rathsam, mit einem großen Gelächter abzubrechen!!!
*) Es ist erstaunlich, und für jedermann, der diese Sache nicht recht eigentlich zum Gegenstande seiner Beobachtung gemacht hat, unglaublich, wie wenig Bücher es giebt, die man Kindern und jungen Leuten ohne Gefahr in die Hände geben kann! Von der Bibel an bis zu den classischen Autoren, und von diesen bis zu dem, was der neueste Meßcatalogus
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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_081.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)