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wollen, wo die rechte gebraucht werden sollte. Mit welchem Recht, läßt sich nicht einsehen. Es ist eine große Unvollkommenheit, daß ein Glied so vorsetzlich zurückgesetzt wird.

Auf frische reine Luft in den Kinderstuben wird auch zu wenig gesehn. Ammen behagt die Gemächlichkeit, in die sie hineintreten, so sehr, daß sie sich eben nicht viele Mühe machen werden, die Kinder in die freie Luft zu führen, und aus ihrem Stande bringen sie auch nicht viele Begriffe von Reinlichkeit im Hause mit. Daher verrathen sich die Kinderstuben so leicht durch einen eckelhaften Geruch, der unstreitig der Gesundheit sehr schädlich ist. Es ist auch nicht möglich, daß Kinder in einem eingeschlossenen Zimmer so viele Gelegenheit und Lust haben können, sich zu bewegen und ihren Körper stark und behende zu machen.

Das Schleppen am Gängelbande hat auch selten den Nutzen, den es haben soll, und oft den Schaden, daß Kinder einen fehlerhaften Gang annehmen. Man wird finden, daß sie fast alle eine überhängende Richtung des Körpers erhalten. Weit besser, man führe sie an der Hand, oder lasse sie auf ebener Erde allein gehen. Dadurch bekommen sie Festigkeit und Sicherheit. Ein Fall

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_063.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)