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irgend einen der Vorzüge, die Menschen haben. An Hülfe ist da nicht zu denken, denn die ganze Einrichtung ihrer Natur ist fehlerhaft. Das Ganze ist eine Misgeburt. Nirgends ist eine gute ungeschwächte Seite, auf die man würken könnte. Man nimmt ihnen das Seyn, wenn man ihnen die Leidenschaft nimmt, die ihr einziges Gefühl ausmacht. Schöners in der ganzen sichtbaren Schöpfung kann man nicht sehen, als einen Menschen in der vollen Blüte seiner Jugend; aber scheußlichers läßt sich auch nichts gedenken, als der Anblick eines Menschen, wenn er unter den vorhergenannten Umständen auftrit. Und einen solchen Menschen sollten Aerzte umschaffen? Mit Recht gestehen Aerzte, daß hier nichts auszurichten sey. Tissot sagt, daß jede plötzliche Schwächung der Natur durch übermäßige Wollust, weit leichter ein Hülfsmittel findet, als die wiederholten Entnervungen; die nach und nach zur Gewohnheit geworden sind. Der Grund davon ist leicht einzusehen.

Ja wie unglücklich bleiben nicht oft Kinder, selbst wenn sie sich ziemlich frühe von dieser Sünde losreißen! Ihre Säfte, die einmal schon eine unvollkommene Ausbildung und einen fehlerhaften Gang erhalten haben, veranlaßen jene

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_030.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)